Sonntag, 16. Dezember 2007

Diestelmann in Wassmannsdorf – 11. Juni 1983

Nach dem Scheitern der vorigen Fete in Güterfelde gab es eine Atempause bis 1983. Für mich persönlich gab es in dieser Zeit eine berufliche und familiäre Wende. 1980 wurde meine Tochter Johanna geboren und ich lebte nun mit Astrid zusammen, bald auch in einer eigenen Wohnung. In diese Zeit fiel auch der Abbruch meiner Lehrerlaufbahn und die Aufnahme wechselnder Jobs. Die Umstände erlaubten mir in der Folge wieder mehr Zeit für die Freunde zu haben und ich hatte wieder Lust weitere Feten zu organisieren.
Nach den Erfahrungen mit der letzten Fete musste ich es nun geschickt anstellen, die Behörden auszutricksen. Dies gelang dann auch durch die Wahl eines neuen Kreises für die Fete. Wassmannsdorf ist ein kleiner Ort bei Schönefeld und gehörte zum Kreis Königs- Wusterhausen. Um ganz sicher zu gehen gewann ich Albrecht E. für die Anmeldung da mein Name doch verbrannt schien.
Wie ich meiner „Erinnerungsmappe“ entnommen habe, war für die Fete zunächst die Thüringer Band „Travelling Blues“ vorgesehen. Mit Dieter Gasde wechselte ich einige Briefe zur Abstimmung des Termins. Da die Band aber mindestens zwei Termine im Berliner Raum für die Veranstaltung brauchte und ich keinen zweiten Termin besorgen konnte, kam es zu keinem Vertrag. Die Transportkosten hätten wir allein nicht übernehmen können. Daher musste kurzfristig Ersatz her.
Glücklicherweise hatte Stefan Diestelmann noch einen Termin für uns frei. Zu dieser Zeit muss er bereits zunehmend bei den staatlichen Stellen der DDR in Ungnade gefallen sein. Er war zuerst der Vorzeige-Bluesmusiker der DDR schlechthin bekam aber nach und nach weniger Auftrittsmöglichkeiten.
Mit seiner ursprünglichen Band hatte er sich wohl auch überworfen und er spielte bei uns mit neuer Besetzung. Dabei war auch der Pianist Alexander Blume. Jedenfalls kam der Vertrag mit Diestelmann kurzfristig zustande.
Neben dem Auftritt von Diestelmann gab es auch wieder im Anschluss eine Session mit befreundeten Musikern. Wer das im Einzelnen war kann ich nicht mehr sagen wenn die Fotos nicht den Beweis liefern. Wieder hatte ich den Teilnahmebetrag im Voraus kassiert und es kam genügend Geld zusammen, dass die Band bezahlt werden konnte, (Stefan spielte zum Vorzugspreis von ca. 400,-M) wohl noch für jeden eine Bratwurst mit Kartoffelsalat oder so was angeboten wurde und dann noch Freibier floss.



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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Soweit ich mich erinnere haben wir zu der Fete mein Klavier (steht auf der Bühne links) mit einem Duo (dreirädriges Moped) und einem Anhänger von Blankenfelde nach Wassmannsdorf gebracht. Als Stefan Diestelmann das sah, war er etwas befremdet und meinte, dass er ja eigentlich spielen wollte.
Inrgedwann habe ich jedenfalls begonnen darauf zu spielen. Nach und nach machten auch andere mit, u.a. auch Diestelmann. Die Session dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Am Ende waren alle begeistert.